Trikoteinweihung

Bolzwies-Echo 2/93,   3.5.1993,   Artikel 1 von 7   weiter    Inhalt

Bericht vom Freundschaftsspiel Die Schoofkepp - FC Bolzwies am 16.3.93. Von Andreas Kläser.

Drei Tage nach unserem grandiosen Erfolg im Hallenturnier der Stammtischkicker stand schon die nächste Aufgabe vor der Tür: Es hieß Standortbestimmung im Freundschaftsspiel gegen die Schoofkepp.

Um 16:45 trafen wir uns bei Marc, um im Konvoy nach Hassel zu fahren, wo das Match gegen die Mannschaft von Hans Hubertus (Hennes) stattfinden sollte. Den hatten wir auf der Commerzbank-Fahrt nach Duisburg kennengelernt, wo er weniger durch den gekonnten Umgang mit dem Ball als vielmehr mit dem Bierglas auffiel. Heute allerdings spielte er nüchtern und gut.

Der Reihe nach: Nachdem Marc und ich zunächst eine Zeitlang die Kreuzung blockiert hatten, bis wir uns entschieden, über Völklingen statt über Riegelsberg zu fahren, klappte die Fahrt reibungslos. Erst kurz vor der Ausfahrt St. Ingbert-West erspähten wir ein Polizeiauto, das vor einem Stau warnte. Paulus ließ sich weder dadurch noch durch meine Zeichen beirren und fuhr geradeaus weiter, und ich folgte ihm, während Tucker seinem Copiloten Jens vertraute und einen unbekannten, aber staufreien Weg riskierte. Die Folge war, daß wir uns eine Zeitlang nur noch im Schrittempo bewegten und daß Tucker ewig auf uns warten mußte. Dennoch kamen wir noch vor Mitternacht an (Witz!).

Nach der allgemeinen Begrüßung begaben wir uns in die Umkleidekabinen, wo wir uns genüßlich unsere niegelnagelneuen Trikots überstreiften, die wir nach langer Wartezeit endlich herausgepreßt hatten (Telefonterror bei Henko)!

Wir hatten dann sogar noch Zeit, uns warm zu machen, denn die Hasseler E-Jugend trainierte noch auf dem Platz. Aber irgendwann zwischen sechs und halb sieben ging's dann los. Wir spielten in folgender Aufstellung: 1 Andreas Kläser, 2 Thorsten Vogl, 3 Marcus Lehmann, 4 Michael Scherer, 7 Jens Schmidt, 8 Jörg Ziegler, 9 Michael Ihl, 10 Marc Paulus, 11 Patrick Thiel. Von den Schoofkepp waren mir nur die 3 (Josie) und die 12 (Hennes) bekannt.

Disziplinlos fing es an: Schon nach 5 Minuten waren die Schoofkepp in Überzahl vor unserem Tor, und Josie konnte mit einem Knaller ins lange Eck die 1:0-Führung für die Platzherren markieren. Ich war gespannt, ob und wie wir darauf reagieren würden. Die Antwort gab Marc Paulus. Zuerst versetzte er an der Strafraumgrenze 2 Gegenspieler und zog dann aus der Drehung ab (1:1), dann gewann er ein Sprintduell gegen den gegnerischen Torwart und hob den Ball über ihn hinweg in Richtung Tor. Jede Rettung kam zu spät, erst hinter der Linie kam ein Verteidiger dran, wir führten 2:1. Dann verfielen wir in eine Spielweise, die mir ziemlich arrogant vorkam. Einige versuchten jetzt zu zaubern und vernachlässigten gleichzeitig die Abwehr. Die Folge waren hochkarätige Chancen für die Schoofkepp, von denen sie eine (nach einem indirekten Freistoß) zum 2:2 nutzen konnten (15.) Riesenglück für uns drei Minuten später: Ein Schoofkopp brach rechts durch, paßte von der Außenlinie zurück, und ein anderer bolzte den Ball aus 3 Metern freistehend über das leere Tor. Weitere Höhepunkte gab es kaum in der ersten Halbzeit, nur Paulus schaffte es, in 2 Minuten dreimal ins Abseits zu laufen. Ich habe mich darüber zunächst furchtbar aufgeregt, aber als ich daran erinnert wurde, daß dies ja unser erstes Spiel mit Abseits war, beruhigte ich mich wieder.

2:2 zur Halbzeit, wir hätten führen aber auch zurückliegen können. Aber wir würden gewinnen, dessen war ich mir sicher, denn schließlich war unser Ältester gerade mal so alt wie deren Jüngster, und daß mit zunehmendem Alter die Kondition nicht gerade steigt, ist wohl allgemein bekannt.

Die Entscheidung fiel schon relativ früh. Binnen fünf Minuten brachten uns Marc Paulus, Jens Schmidt und Marcus Lehmann mit 5:2 in Führung. Damit war das Spiel wohl gelaufen. Das dachte allerdings die gesamte Mannschaft, und Thorsten Vogl kam auf die glorreiche Idee, eine Abseitsfalle einzuführen. Das führte dann auch zum 5:3, welches wiederum Josie markierte, fast eine Kopie des 1:0. Dann der Auftritt des Marcus Lehmann. Beim Anstoß bekam er den Ball, marschierte dann durch die Reihen der Schoofkepp, als wären es Slalomstangen, versetzte schließlich auch noch deren Schlußmann und stellte den alten Drei-Tore-Abstand wieder her. Jens Schmidt hatte dann etwas später keine Mühe, den Querpaß von Marc zum 7:3 über die Linie zu drücken. Nachdem ein im Stich gelassener Torwart nach Eckball und mißglückter Abseitsfalle zwei Treffer zum 7:5 hinnehmen mußte, trug sich Jens Schmidt zum dritten Mal in die Torschützenliste ein. Der erneute Anschlußtreffer fiel nach 55 Minuten, und kurz darauf sorgte Marc Paulus mit seinem vierten Treffer für den 9:6-Endstand.

Nachdem Ihlee, der endlich einmal duschte (!), seinen Titel als Schmutzfink des Jahres an Marcus Lehmann weitergereicht hatte, nahmen wir die Einladung der Schoofkepp zu Bier und Wurscht dankend an. Dabei tat sich Thorsten Vogl als Witzeerzähler besonders hervor.

Neben der Aktion Tuckers, der es fertiggebracht hatte, sich auf dem Parkplatz zu verirren (er nahm die falsche Ausfahrt), bleibt noch zu erwähnen, daß es wohl bald ein Rückspiel geben wird...

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