Bolzwies-Echo 2/93, 3.5.1993, Artikel 3 von 7 zurück weiter Inhalt
Bericht vom Freundschaftsspiel Commerzbank - Westfalia (4:4) am 5.4.1993. Von Andreas Kläser.
Wie schon im letzten Jahr des öfteren geschehen wurden auch an diesem Tag Spieler unseres FC Bolzwies von der Commerz-Credit-Bank Saarbrücken eingeladen, um deren Betriebsmannschaft zu verstärken. Das war leistungsmäßig gesehen noch nie ein Fehler gewesen, und das war es auch an diesem Tag nicht.
Zu fünft fuhren wir in Hödde's Auto nach Bischmisheim, wo uns Klaus (Welsch) herzlich begrüßte. Wir hatten noch etwas Zeit, denn es fand noch ein anderes Hobby-Spiel vorher statt, in dem sich der Schiedsrichter besonders hervortat (Nach einer Torwart-Parade eines Feldspielers im eigenen Strafraum gab es Eckball...). So begann unser Spiel bei naßkaltem Wetter erst um 19:30 Uhr.
Und das war unsere Aufstellung: Tor: Arno (Bolzwies); Abwehr: Sepp (CCB), Innenleiter Bach (CCB), Ihlee (Bolzwies), Hödde (Bolzwies); Mittelfeld: Steimer (CCB), Frank Gassner (CCB), Rolf Zimmermann (CCB); Sturm: Thielee (Bolzwies), Paulus (Bolzwies), Nico Merkel (CCB); Ersatzbank: Spielertrainer Welsch. Unser Gegner war das Ex-Bauhaus Westfalia, gegen das es im Vorjahr ein 4:0 (Da waren sie nur 9) und ein 0:2 (da waren wir nur 10) gegeben hatte. Heute aber spielten 11 gegen 11.
Westfalia legte los wie die Feuerwehr. Schon nach einer Minute die erste Riesenchance. Die Nummer 12 überlief unsere gesamte Abwehr und traf aus 11 Metern halbrechter Position den langen Pfosten. Auch beim zweiten Mal hatten wir noch Glück, als nach einem Doppelpaß ein Gegner frei vor mir auftauchte aber meine linke Hand im Weg war. Beim Dritten Male rummste es. Steilpaß über links, ich stürze raus, Heber aus 16 Metern in den Winkel. 0:1 nach 5 Minuten.
Mit der Zeit konnten wir uns aber befreien und feierten schließlich unseren ersten Eckball. Allerdings brachte die Ecke nichts ein. Das gab uns aber Mut, und nach einem Uwe-Bein-Zauberpaß von Balou Thiel stolperte Marc zunächst über den Ball, brachte ihn aber schnell wieder unter Kontrolle und schoß den Ausgleich (13.) Kurz darauf wieder Balou von halblinks, diesmal ein etwas längerer Paß, aber ein genauso guter, und die Vollendung durch Rolf Zimmermann (16.) So nach 20 Minuten fiel mir dann schlagartig ein, was ich vergessen hatte: Meinen Sackschoner. Aber wenigstens hatte ich ein Tor verhindert. Das fiel dann etwas später dennoch: In der 23. Minute zog ein Gegner von der Strafraumgrenze aus ab, der Ball ging genau über mir unter die Latte.
Halbzeitbilanz: Von einigen technischen Unzulänglichkeiten unseres Rechtsaußen, der Unterlegenheit unserer Abwehr im Antritt und der tollen Reaktion unseres Torwarts beim 2:2 abgesehen: Ganz gute Leistung.
In der zweiten Halbzeit war ich besser drauf, fühlte mich beweglicher (wohl weil ich meine Armschoner ausgezogen hatte), konnte aber das schnelle 2:3 (33.) nicht verhindern. Ein harter Schuß ins lange Eck, nachdem der 5er wieder mal die gesamte Abwehr überlaufen hatte. Glück für uns, daß praktisch im direkten Gegenzug der Westfalia-Libero ein Loch in die Luft trat und der Ball von seinem Standbein vor Marcs Füße rollte und dieser kaltschnäuzig zum 3:3 einschoß (35.).
Das 4:3 fiel nach einer brutalen Notbremse des gegnerischen 4ers an Patrick Thiel. Während ersterer sich für 5 Minuten abkühlen durfte, schoß letzterer den Freistoß aus 30 Metern hoch in den Strafraum. Davon waren alle, vor allem der gegnerische Torwart, so erstaunt, daß der Ball an Freund und Feind vorbei ins lange Eck ging (38.)
Als die anderen wieder vollzählig waren, übten sie einen mächtigen Druck auf unser Tor aus, von dem wir uns selten befreien konnten. Mehr als das 4:4 (nach einem Slalomlauf der 5ers und dem Flachschuß neben den linken Pfosten) sprang aber nicht mehr heraus
Zur Einzelbewertung: Meine Leistung im Tor errechnet sich aus dem Mittel von 6+ und 2-, so waren nämlich die beiden Halbzeiten. In der ersten nämlich fühlte ich mich total unbeweglich und verbockte das 2:2. In der zweiten Halbzeit hatte ich mir mehr vorgenommen, und diesmal waren die 2 Gegentore unhaltbar. Außerdem konnte ich noch ein paarmal mit Glück und Geschick retten. Arno Note 4. Hödde hatte die undankbare Aufgabe, den gegnerischen Spielmacher auszuschalten. Das gelang ihm zwar nicht immer, aber es wirkte sich doch positiv aus. Hödde Note 3,5.
Das nächste Kapitel heißt Ihlee, das Laufwunder. Der verausgabte sich nämlich voll und stellte sich ganz in den Dienst der Mannschaft. Trotz Nasenbluten und Ausgepumpt sein ("Luft ist genug da, er kriegt nur keine" (Sepp über Ihlee)) hielt er bis zum Schluß durch. Note 1.
Auch Thielee überraschte positiv, denn sein Spiel war von großer Effektivität gekennzeichnet: 2 Tore vorbereitet, eines geschossen und eine Zeitstrafe beim Gegner verursacht. Wer mit diesem Erfolg zaubert, braucht auch kaum zu laufen. Note 1.
Für unseren Mittelstürmer Paulus gilt das gleiche: Stürmer werden an Toren gemessen, derer schoß Marc zwei. Er zeigte seinen gefürchteten Torriecher, vergaß aber auch seine Mitspieler nicht. Note 1.
Fazit des Klaus Welsch: Er sagte zwar nichts, sah aber sehr zufrieden aus.