Bolzwies-Echo 1/96, 29.2.1996, Artikel 5 von 18 zurück weiter Inhalt
Bericht vom Benefizturnier der Jugendkicker Dudweiler am 5./6.8.1995 in Schafbrücke. Von Andreas Kläser
Nach dem Turnier in Zweibrücken sprach uns der Schiedsrichter Michael Diehl an, er wolle zugunsten der im Juni abgebrannten Kindertagesstätte in Saarbrücken ein Benefiz-Turnier veranstalten und suche dafür noch Mannschaften. Das Turnier sollte auf dem Rasenplatz des Kieselhumes Saarbrücken stattfinden, und der Sieger der beiden Tage sollte einen Preis von 600,- DM erhalten. Außerdem sei noch Radio Melodie mit einem Übertragungswagen da, und auch die Sportarena sollte vom Supercupendspiel berichten. Bei solchen Aussichten fiel es uns nicht schwer, ja zu sagen und die 80 DM Startgeld zu berappen.
Eine Woche vor dem Turnier traf ich den Veranstalter in der "Linde", und da sagte er, daß leider Radio Melodie abgesagt habe, dafür sähe er gute Aussichten, Radio Salü für eine Übertragung zu gewinnen. Da waren wir heiß auf das Turnier.
AM Tag vor dem Turnier hörte ich Radio Salü. Der Sprecher sagte etwas von einem Benefiz-Turnier zugunsten des "Kinderladens", aber beim letzten Satz wurde ich stutzig. Der lautete nämlich: "Das Turnier findet auf dem Hartplatz in Schafbrücke statt." Nachforschungen ergaben dann, daß der Rasenplatz für das Wochenende leider gesperrt war, und daß das Turnier stattdessen in Schafbrücke stattfinden sollte. Mit der Aufgabe, das den anderen schonend beizubringen, wurde Flemming betraut, da ich an diesem Tag ziemlich destruktiv aufgelegt war.
Das schien aber keinem etwas auszumachen, denn am nächsten Tag waren alle guter Dinge beim Treffpunkt, und los gings. Mit von der Partie waren Arno, Balou, Flemming, Lemmi, Schdolle, Ihléé, Fronk, Heiner und Psycho, letzterer in Begleitung seiner immer wachsamen Kamera, die noch so manches auf dem Videoband verewigen sollte...
Als wir ankamen, wurden unsere Nerven erneut auf ihre Belastbarkeit getestet, denn es waren außer uns gerade mal acht Leute da, darunter 5 Elternteile und zwei Kinder. Von Hobby-Mannschaften oder sogar einem Radiosender nix zu sehen.
Immerhin kamen dann doch noch fünf der angekündigten zehn Mannschaften, und man entschied, eine Fünferrunde "Jeder gegen jeden" zu spielen.
Das erste Spiel - um zwölf statt wie geplant um zehn Uhr - hatten wir gegen Kassala Labal, und aufgrund der clevereren Spielweise gewannen wir am Ende mit 1:0. Torschütze war Flemming nach Doppelpaß mit Schdolle. Ausschlaggebend für diesen Erfolg war zweifellos die mentale Vorbereitung auf das Match, Märchus Lehmann hatte eine seiner genialen Ideen in den sonst so monotonen Trainingsplan eingebracht und das mittlerweile im Mannschaftskreis sehr beliebte "Klopfspiel" angesetzt, mit dem Zusammengehörigkeitsgefühl und Konzentrationsvermögen gleichermaßen gefördert werden.
Vielleicht hätten wir dieses Spiel auch vor der zweiten Begegnung gegen Dynamo Rheuma machen sollen, denn das verloren wir mit 1:2. Wir hatten sogar mit 1:0 geführt, Lemmi drückte eine Ihl-Vorlage nach dessen herrlichem Solo über die Linie. Aber als wir auf das 2:0 drängten, wurden wir klassisch ausgekontert, und schon stand es 1:1. Nach dem Seitenwechsel fiel nach einem schweren Abwehrfehler das 1:2.
Das dritte Spiel gegen Schmelzerwald lief ähnlich. Wir mußten gewinnen, um noch erster werden zu können, und auch hier führten wir mit 1:0. Torschütze war Flemming nach Fronk-Paß. Aber kurz vor dem Seitenwechsel fiel nach einem schweren Torwartfehler :( das 1:1. Wie gesagt, wir mußten gewinnen, stürmten nach vorne - und wurden wieder klassisch ausgekontert. Das 1:2 fiel, und wir hatten verloren.
Im letzen Spiel gegen den FC Sierrio ging es praktisch um nichts mehr, wir wollten uns halt nur noch gut verabschieden, und das gelang uns auch. Lemmi (Schdolle), Schdolle (Flemming), Flemming (o.V.) und Ihléé (Schdolle) schossen vier Tore für uns, den anderen gelang nur eines, und zwar zum zwischenzeitlichen 1:1.
Es war mittlerweile 18 Uhr, es hatte lange Wartepausen zwischen den Spielen gegeben - weil der Schiedsrichter auch gleichzeitig Veranstalter war und überall gebraucht wurde, und weil er selbst nach jedem Spiel was zu trinken brauchte - und diese Pausen hatten uns dann doch sehr genervt. Außerdem waren wir gefrustet, weil wir dieses Turnier nicht gewonnen hatten. Eine etwas defensivere Taktik, weniger individuelle Fehler oder wenigstens Hödde H. als Ausputzer hätten da sicherlich geholfen. Als wir dann noch erfuhren, daß Dynamo Rheuma zum Supercupspiel am Sonntag nicht antreten konnte, und daß damit der Zweitplazierte, nämlich der Schmelzerwald, nachrückte, war das ein weiterer Schock. Ein Unentschieden gegen den Schmelzerwald hätte uns aufgrund der Tordifferenz genügt.
Aber weil für Sonntag schon einige Mannschaften abgesagt hatten, und weil wir unbedingt die Chance auf das Supercupspiel noch einmal wahrnehmen wollten, meldeten wir uns gleich mal für das Turnier am Sonntag an.
Also fuhren wir am Sonntag noch einmal hin.Und diesmal schafften wir es bis ins Finale.Dort unterlagen wir allerdings der Mannschaft vom Sporteck Friedrichsthal im Siebenmeterschießen und verpaßten zum zweiten Male das Supercupspiel.Unsere Leistung war schon viel besser als noch einen Tag zuvor und so waren wir doch recht zufrieden und nahmen noch 150DM für den zweiten Platz mit nach Hause.