Stubbistubbidu

Bolzwies-Echo 3/96,   31.8.1996,   Artikel 10 von 14   zurück    weiter    Inhalt

Bericht vom Kleinfeldturnier der Karlsbergbrauerei in Dillingen am 13.07.96 von Andreas Kläser

Monte Schlacko oder Stubbi-Cup.So hieß die Frage vor diesem Wochenende, denn in einer Zeit, in der es problemlos möglich gewesen wäre, 2 Mannschaften zu 9 Spielern aufzustellen, hatten wir uns für 2 Turniere am gleichen Tag angemeldet und gedacht, das wäre eine gute Idee, auch mal Spieler wie Ewaldo oder Behrens einzusetzen.Doch bedingt durch anderweitige Verpflichtungen einiger Spieler, Verletzung und Übersättigung mußten wir am Ende froh sein, überhaupt ein Turnier mitspielen zu können.Neben mir war nur noch Schdolle bereit gewesen beim Monte Schlacko-Cup mitzuspielen, denn da waren wir schon lange angemeldet, da waren wir Titelverteidiger, das Turnier fand in Püttlingen statt, es dauerte nicht so lange wie der Stubbi-Cup, wir hätten es fast sicher gewonnen und wir hätten eine andere Mannschaft, die auch aus Püttlingen kommt und vielleicht nur deshalb Stadtmeister geworden ist, weil wir an diesem Turnier gar nicht teilgenommen haben, nochmals nachhaltig daran erinnern können, wer die eigentliche Nummer 1 in Püttlingen ist.Für den Stubbi-Cup sprach natürlich die Tatsache, daß das Turnier auf dem Rasenplatz in Dillingen stattfand und daß die Mehrheit der Bolzwies-Truppe dafür war, dort mitzumischen.

Und so geschah es, daß Ihlee uns vom Monte Schlacko-Cup wieder abmeldete und der Bolzwies-Troß sich an jenem Samstag Richtung Dillingen in Bewegung setzte.Wie alle Mannschaften mußten wir um 12:00h da sein, denn der Spielplan wurde erst vor Ort erstellt, und man erfuhr erst dort, wann man das erste Spiel hatte.Dieses Verfahren sollte sicherlich dafür sorgen, den Umsatz des Veranstalters zu steigern, denn wer in der Sonne sitzt und wartet, der trinkt auch mal was.Aber zur Hebung unserer Stimmung trug das ganze nicht bei, denn nicht nur bei uns sind die Opportunitätskosten sehr hoch (für die, die noch nie im Leben eine VWL-Vorlesung gehört haben: Opportunitätskosten ist der Wert dessen, was man machen könnte, wenn man nicht seine Zeit auf einer harten Steintreppe rumfaulend verplempern würde).Vielleicht war es gut, daß unser erstes Spiel sogar ausfiel und wir somit statt einer Stunde mehr als drei Stunden Wartezeit hatten.Unlogisch?

Nein, denn nach kurzer Beratung war genau diese lange Wartezeit der Anlaß, uns eine Kiste Mixery zu kaufen, um uns damit ins Bierzelt zu setzen.Schdolle und ich führten die Verhandlungen mit dem Veranstalter und heraus kam: Jede Mannschaft erhält im Verlauf des Turniers eine Kiste Bier oder Mixery zum halben (30,-statt 60,-).Dieses Angebot war zu verlockend, als daß wir hätten widerstehen können und so nahmen wir eine Kiste dieses kostbaren Naß und ließen uns im Bierzelt nieder.In der Folgezeit leerte sich der Kasten rapide, in gleichem Maße stieg der Alkoholpegel bei uns und die Kiste war viel zu schnell all.Da war guter Rat teuer, denn 60,- für eine Kiste auszugeben schien uns doch etwas überhöht.Also beschloß der Mannschaftsrat einstimmig, den Mannschaftsnamen für fünf min.in Bombelejer zu ändern (so hieß auch zufällig eine Mannschaft, die ebenfalls bei diesem Turnier angemeldet, aber nicht angetreten waren.Das wußten die am Bierstand aber nicht), Lemmi wurde zu unserem Präsidenten ernannt und mußte als erste Amtshandlung die Bombelejer-Kiste besorgen.Diese Prüfung bestand er mit Bravour und als Belohnung erlaubten wir ihm dann sogar, 4 Flaschen Malzbier statt Mixery zu bestellen.Wir tranken dann eine Zeitlang auf unsere Namensvettern aus der Pfalz, redeten über Gott und die Welt (Bier und Frauen) und veranstalteten lustige Schattenspiele an der Zeltwand, bis das Mixery schließlich zur Neige ging, der Name Bombelejer uns zu albern wurde und wir uns wieder in FC Bolzwies umbenannten.

Gerade noch rechtzeitig, denn jetzt stand das erste Spiel an.Wie unser Gegner hieß weiß ich nicht mehr, wie das Spiel verlaufen ist auch nicht und wer die Tore zum 4:0 geschossen hat habe ich auch vergessen.Ob diese Amnesie irgendwie damit zu tun hat, daß mir so schwindlig war, daß ich gegen einen stärkeren Gegner wohl kaum einen Ball gehalten hätte?Nun ja, egal, in jedem Fall reichte uns hiermit ein Unentschieden zum Gruppensieg, denn die anderen hatten nur 3:0 gewonnen.Im 2.Spiel, das wir mit nicht weniger Promille bestritten, war dann auch Marc wieder dabei, dessen Entscheidung, zugunsten seiner Klausurvorbereitung auf die ersten beiden Spiele zu verzichten, im Mannschaftskreis nicht auf ungeteilte Zustimmung gestoßen war.Und sein Einsatz machte sich auch prompt bezahlt, schließlich gelang unserem guten alten Flemming das goldene Tor zum 1:0 Endstand.

Damit waren wir als Gruppensieger für Sonntag qualifiziert, an dem es wieder hieß: Antreten um 12:00h, wann das erste Spiel ist, erfahren wir dann.Doch diesmal brauchten wir nicht zu warten, denn wir hatten gleich das erste Spiel.Und das gewannen wir nach einer guten Leistung mit 1:0 gegen den FCS-Fanclub.Mit dem gleichen Ergebnis endete das 2.Spiel gegen JU Balkan, und somit konnten wir uns in der letzten Partie gegen die bärenstarke AH Dillingen ein 0:1 erlauben, wir waren trotzdem im Viertelfinale.Und da spielten wir gegen Schienbein 04, eine Mannschaft, gegen die man nicht unbedingt verlieren muß.Wir fingen auch gut an, hatten Riesenchancen, die aber alle vergeben wurden.Die größte durch Lemmi, der mit einem Kopfball aus 2m nur den Pfosten des leeren Tores traf.Stattdessen fiel auf der Gegenseite nach einem groben Abwehrfehler das 0:1.In der Folgezeit drängten wir auf den Ausgleich, machten in der 2.Halbzeit hinten auf, aber wahrscheinlich zu früh, denn schon 6 min. vor Schluß fingen wir durch einen Konter das 0:2.Zwar konnte Hödde uns noch auf 1:2 heranbringen, doch weil der Schiedsrichter uns 2 glasklare Siebenmeter versagt und vor allem weil weitere gute Chancen (vor allem mal wieder von Lemmi in der Schlußminute frei vor dem Torwart) vergeben wurden, war dies das Ende für den FC Bolzwies.

Als Trostpflaster erhielten wir eine weitere Kiste Mixery,die wir in Rekordzeit leerten.

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