Leserbrief

Bolzwies-Echo 4/96,   20.11.1996,   Artikel 6 von 8   zurück    weiter    Inhalt

Kommentare von Emma Kläser vom 21.10.96.

* Wie im Bolzwies-Echo 3/96 erwähnt ist: "Alle wollen es lesen, aber keiner nimmt sich Zeit, einmal einen Artikel beizusteuern."

Auch Nichtbolzer, d.h. Eltern, Bekannte, Zuschauer und all die jungen Freundinnen werden hiermit freundlichst aufgefordert, einen Beitrag, Verbesserungsvorschlag, Entwurf eines neuen Trikots, einen Wunsch, ein Anliegen oder sogar ein Erlebnis und Urlaubsstories schriftlich wiederzugeben.

* Ich fand es toll, daß Oliver Götze solch einen umfangreichen Bericht geschrieben hatte. Dadurch wird eure Clubzeitung doch etwas aufgelockert, und ich versichere, daß jeder gespannt auf die nächste Folge "des Bolzwies-Echo" wartet.

* Ich möchte aber nicht versäumen, einmal Dir, lieber Jens Schmidt, ein besonderes Lob auszusprechen. Hast Du doch von 15 sage und schreibe 9 Artikel selbst verfaßt. Das ist doch eine hervorragende Leistung und erwähnenswert. Deshalb möchte ich und alle, die Dich kennen, Dir herzlichen Dank sagen."Mögen der FC Bolzwies und das Bolzwies-Echo noch lange bestehen bleiben!"

* Ab und zu wird das Clubheim von mir gereinigt. Zur Zeit sind als Siegprämien zu zählen: Einige Urkunden, Wandteller und 28 (sprich: achtundzwanzig) Pokale - schön sichtbar aufgereiht, die ich mit Vorliebe auf Hochglanz bringe.Dank an die, die das Polieren begutachten. Die Preise in Form von Bargeld, Flaschen- bzw. Faß Bier sind mir nicht bekannt.

* Im Clubheim ist ab und zu auch Fußball-Fernsehabend, den ich immer wieder begrüße. Vor allem, wenn alle ihre Freude und ihren Frust lauthals kundgeben. Und dann noch Diskussionen, die ich natürlich nicht belausche, und zwischendurch das fröhliche Lachen und Gröhlen.

* Dies alles möchte ich nicht missen. Hoffe ich doch, daß alle noch ziemlich unbeschwert ihre Jugend genießen.

Auch habe ich für das Maskottchen "Hamster" ein grün-schwarz-weißes Trikot gestrickt. Außerdem zwei Puppen in grün und schwarz, die ich in weiß bestickte mit dem Namen "Bolz" und "Wieschen".

Die Vereinsfahne habe ich auch in grün und schwarz genäht. Das weiße FC Bolzwies-Emblem ist noch in Arbeit.

Dazu fällt mir noch ein: Ein selbst gestrickter Vereinsschal existiert schon länger.Das macht mir unheimlich Spaß.

* Für die Bezeichnung "FC Bolzwies" wäre zutreffender gewesen: "FC Knaddel". Denn wie so oft sind die Trikots und Trainings-Klumpen "ääner Batsch.Gottseidank gibt es eine Waschküche, Wasser, Seife und eine gute Mama oder Oma oder guten, guten Papa, der diese mit einem Waschbrett wieder sauber schrubbt.Das ist weiterhin gar nicht schlimm, denn für unsere lieben Buben tun wir das gerne.

Zum Schluß wünsche ich dem FC Bolzwies-Team weiterhin gute Erfolge und daß ihr noch lange dieses schöne Hobby ausübt und genießt.

Ergänzung von Andreas Kläser

Ja, meine liebe Mama verfolgt das ganze natürlich schon mein ganzes Leben lang, und was sie und mein Vater schon alles für den FC Bolzwies getan haben, kommt in obigem Leserbrief nur ansatzweise heraus:

Man rechne mal nach, wieviel Zeit die beiden schon für Aufräumen, Nähen, Stricken, Putzen, Waschen, Entgegennahme von Tips usw. aufgewendet haben, multipliziere das noch mit einem angemessenen Stundenlohn. Wenn wir das bezahlen müßten, wir könnten uns keinen Fernseher, kein Clubheim, keine neuen Trikots, vielleicht auch nicht mal die Fußballschuhe mehr leisten.

Deshalb ist es das mindeste, daß ich an dieser Stelle und im Namen der gesamten Mannschaft einmal speziell meinen Eltern DANKE sage. Danke für die Zeit, für die Arbeit, für die Liebe, die sie für mich, Balou und die ganze Truppe übrig haben.

Nur - auch das muß an dieser Stelle einmal gesagt werden - so rosarot und unbeschwert ist unser Verhältnis untereinander leider nicht mehr.

Daß es immer noch viele Clubheimabende gibt, ist nicht zu leugnen, jedoch: Es ist eigentlich immer nur ein Teil der Mannschaft anwesend. Gut, das ist vielleicht schade, aber es ist auch nicht zu ändern: Wenn man nur begrenzte Zeit hat, dann muß man sich leider entscheiden, was man macht, und wenn die Sicherung des Lebensunterhaltes (sprich: Schule, Studium, Arbeit) oder die Freundin noch vor dem Fußball rangieren: Nichts dagegen. Es wäre sogar schlimm, wenn es anders wäre. Aber deswegen kann man sich untereinander doch immer noch gut verstehen! Voraussetzung dafür ist natürlich, daß der Wille dazu auf BEIDEN Seiten vorhanden ist: Die einen müssen versuchen, sich nicht zu sehr abzukapseln und vielleicht nach dem Spiel oder dem Turnier mal noch ein Stündchen dableiben und zusammen plauschen, die anderen müssen aber auch Verständnis dafür haben, wenn einer nicht 7 Tage in der Woche dem FC Bolzwies zur Verfügung steht.

Was mir auch im Magen liegt, sind diverse Aggressionen innerhalb der Mannschaft. Da ist auch keiner allein Schuld dran, das schaukelt sich irgendwie alles immer hoch. Meist geht es darum, daß irgend jemand Mist baut (z.B. nicht mit zurückkommt, seine Position nicht hält). Das ist natürlich nicht kameradschaftlich, und soll auch in keinster Weise beschönigt werden. Und das muß sich ändern. Nur, wenn dann andere darauf reagieren mit "Es hat eh keinen Zweck mehr. Den brauchen wir in der Mannschaft nicht", ist das der Sache auch nicht dienlich. Gerade dann wird ersterer nämlich mit Trotz reagieren, und der Teufelskreis hat begonnen.

Deshalb mein Appell an alle: An die einen: Reißt euch zusammen, gebt immer euer Bestes für die Mannschaft, zeigt euren Willen, denn "Der Star ist die Mannschaft". Und an die anderen: Gesteht jedem mal einen schlechten Tag zu! Keiner spielt absichtlich Scheiße.

Bolzwies-Echo 4/96,   20.11.1996,   Artikel 6 von 8   zurück    weiter    Inhalt