Die zweite Garnitur

Bolzwies-Echo 1/97,   15.04.97,   Artikel 10 von 12   zurück    weiter    Inhalt

Bericht vom Freundschaftsspiel gegen Königsbären Bous am 29.3.1997 in Bous. Von Andreas Kläser

In doppeltem Sinne mit der zweiten Garnitur waren wir in Bous angetreten, nämlich einerseits spielten wir noch mit unseren alten, grünen Trikots, weil wir die neuen noch etwas schonen wollten und außerdem auch nicht genügend gekauft wurden, andererseits fehlten uns auch (im Vergleich zu unseren früheren Spielen bei den Königsbären) mit Hödde (Urlaub), Schdolle (Rekonvaleszent), Psycho (Studium), Proph (Konzert), Tucker und Berardo (abtrünnig) wichtige Spieler. So mußten wir also auf die bauen, die da waren, nämlich Arno, Balou, Heiner, Udo, T. Ihl, Ihlee, Fronk, Ewaldo, Lemmi, Giga und Flemming sowie auf der Bank der Nachwuchs: Flori und Markus Frey. Also viel Unerfahrenheit im Team, und in Anbetracht des Gegners (Königsbären) konnte man sich vorher ganz und gar nicht so sicher sein, ob wir an diesem Abend als Sieger den Platz verlassen würden.

Aber auf der anderen Seite diesmal hatten wir wirklich nur echte Bolzwieser dabei, im Gegensatz zu unseren frühen Turnieren, als wir es vorzogen, auf diverse Stars anderer Mannschaften zurückzugreifen, die aber dann mangels Identifikation mit dem FC Bolzwies restlos enttäuschten.

An diesem Tage aber war es anders, von der ersten Minute an merkte man, daß da eine Mannschaft auf dem Platz stand, die gewillt war, diese Herausforderung anzunehmen und zu bestehen. Arno im Tor war immer wach, Balou als Libero gewohnt kompromißlos, Fronk sehr agil, Udo robust, Thorsten Ihl unermüdlich, die Abwehr stand gut an diesem Tag. Sehr wichtig war auch, daß Heiner, Ihlee und Lemmy aus dem Mittelfeld viel nach hinten arbeiteten und viele Züge des Gegners schon im Keim erstickten. Und vorne hatten wir mit Flemming, diesmal etwas zurückgezogen, Giga und Ewaldo eine gefährliche Offensive, die auch immer wieder durch die nachrückenden Ihlee, Lemmy, Heiner oder Balou unterstützt wurde. Im letzteren Falle übernahm Lemmy dann die Libero-Position. Auch die beiden Auswechselspieler Markus und Flori, von denen etwa 50 von 70 Minuten lang mindestens einer im Einsatz war, machten ihre Sache sehr gut. So gab es eigentlich kaum Anlaß zur Kritik, lediglich Ewald hatte gegen Ende der ersten Halbzeit nach vergebener Großchance eine kleine mentale Krise, nachdem er aber zu Beginn der zweiten Halbzeit seinen Frust am Ball ausgelassen hatte (als er wieder runterkam, war Schnee drauf), hatte er sie überwunden und war wieder zu gebrauchen.

Neben dieser Ewald-Chance gab es für uns noch weitere Gelegenheiten mit einem verdeckten Drehschuß von Lemmy, der gut gehalten wurde, und als Flemming einen Zuckerpaß auf Ihlee spielte, der aber Sekundenbruchteile zu spät abzog, so daß der Schuß abgeblockt werden konnte. Außerdem verweigerte uns der Schiedsrichter - wie sogar der gegnerische Torwart zugab - einen Elfmeter nach Rempler an Flemming. Stattdessen erhielt Flemming wegen Reklamierens die Gelbe Karte, schaffte es aber, das Spiel ohne Pflaster auf dem Mund zu Ende zu spielen. Auf der anderen Seite konnten die Königsbären auch zwei Gelegenheiten verzeichnen, einen Aufsetzer von "Shannen" konnte Arno aus dem Eck fischen, und ein Kopfball aus fünf Metern von "dem Dicken" (Name der Redaktion nicht bekannt), landete knapp neben dem Tor. So blieb es dann beim 0:0 zur Pause, in einem ganz ordentlichen Spiel.

In der zweiten Halbzeit dann die Königsbären zunächst etwas gefährlicher, zweimal kam ein Spieler (einmal "Shannen", einmal "der Lange" frei durch, doch die Nerven versagten, und bei Arno war Endstation. So nach knapp 50 Minuten aber war es soweit: Ihlee und Flemming gewannen auf der linken Seite eine Reihe von Zweikämpfen, arbeiteten sich durch die Abwehr, dann paßte Marc auf Ihlee, der nahm den Ball geschickt mit und versenkte ihn dann zum 0:1 im langen Eck.

Von da an war es leichter. Wir konnten noch sicherer hinten stehen und auf Konter lauern, von denen einer schließlich nach Traum-Steil-Paß von Giga auf Flemming zur Vorentscheidung führte. Kurz vor Schluß gelang Ewald - wiederum nach Giga-Vorlage - der Treffer zum 0:3-Endstand.

Fazit: Eine geschlossen gute Mannschaftsleistung, aus der man eigentlich niemand besonders herausheben sollte, und wenn man es doch täte, dann müßte man Lemmy nennen, der als Schaltstation im zentralen Mittelfeld sowohl nach vorne als auch nach hinten enorm wichtige Impulse setzen konnte.

Was die dritte Halbzeit anbelangt, so waren wir den Königsbären immer noch weit unterlegen, aber im Gegensatz zum ersten Spiel vor zwei Jahren, als wir nur zu viert waren, konnte man heute eine deutliche Steigerung erkennen: Von 13 Spielern und 4 Fans waren am Schluß immerhin noch 8+1 im Clubheim mit dabei.

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