0:1-Sieg

Bolzwies-Echo 1/94,   1.10.1994,   Artikel 4 von 9   zurück    weiter    Inhalt

Bericht vom Pokalspiel FC Bolzwies gegen Sport-Eck Friedrichsthal am 27.8.94 auf dem Sportplatz Jungenwald in Püttlingen. Von Andreas Kläser.

So ganz ohne Personalprobleme ging es bei uns ja noch nie ab, aber was diesmal los war, stellte alles bisher Dagewesene in den Schatten: Gleich fünf Stammspieler fielen aus, und auch die meisten Ersatzspieler hatten keine Zeit, und so ist es zu erklären, daß wir trotz Johnny Jamin das Spiel mit nur zehn Mann beendeten.

Von vorne: Die Hobby-Kicker Püttlingen feierten ihr 15-jähriges Vereinsjubiläum und veranstalteten eine Reihe von Pokalspielen. Da einige Mannschaften kurzfristig absagten, wurden schnell Ersatzmannschaften gesucht, und aus der Begegnung Diskontoschenke gegen FC Strohma wurde die Partie FC Bolzwies gegen Sport-Eck Friedrichsthal. Sie sollte (so hatte es mir der Veranstalter gesagt) um 19 Uhr beginnen, auf dem Spielplan stand dann plötzlich 19:15 Uhr, um 19:20 kam unser Gegner, und um 19:35 ging's dann los. Diese Verzögerung machte einige unserer Spieler (z.B. Fronk) ganz schön nervös, denn sie wollten noch aufs Bouser Chausseefeschd gehen. Zu ihrem Glück dauerte das Spiel dann doch nicht solange, aber dazu später.

Der FC Bolzwies begann mit folgender Aufstellung: 1 Andreas Kläser, 2 Thorsten Vogl, 3 Martin Backes, 4 Christoph Paulus, 5 Christian Jung, 6 Frank Schmidt, 13 Jens Schmidt, 8 Jörg Ziegler, 9 Michael Ihl, 10 Marc Paulus. Der elfte Mann, Christoph Schwartz aus Heusweiler war nicht gekommen, da seine Mutter sich zu lange auf dem Tennisplatz aufgehalten hatte.

Schiedsrichter der Begegnung war Herr Helmut Blum aus Püttlingen.

Die Chronologie des Spiels:

Nach etwa 5 Minuten wußten wir, daß die Gegner nicht zimperlich waren, was sich in Nettigkeiten wie Rempeln, Bein stellen und Nachtreten zeigte.

Nach 10 Minuten konnten wir zwei gute Chancen verbuchen, durch Marc Paulus und Michael Ihl, doch beide vergaben.

Nach 14 Minuten führten ein Mißverständnis zwischen dem auf Abseits spielenden Torsten Vogl und dem nicht nachsetzenden Jörg Ziegler, ein Alleingang des gegnerischen Stürmers auf unser Tor und ein Beinschuß beim wegen Tucker's Stehenbleiben überraschten, zu spät herausstürzenden und zu viel mit dem System als mit sich selbst beschäftigten Torwart Arno K. zum 0:1.

Dann kam Johnny Jamin, der noch schnell für Christoph Schwartz nachnominiert worden war, zum Einsatz, mußte aber schon nach 30 Sekunden wegen fehlender Schienbeinschoner das Spielfeld kurzzeitig wieder verlassen. Mit ihm ging Jörg Ziegler, doch der kam wegen einer Knieverletzung nicht wieder. Kurz darauf die Großchance der Gegner zum 0:2, aber ein Arno-Reflex buchte diesen Zähler aufs Ecken- statt aufs Torekonto. Im Gegenzug hätte Paulus den Ausgleich schaffen können, aber sein Heber war gegen den 1,90-m-Keeper die falsche Lösung.

Nach dem Austausch einiger weiterer Freundlichkeiten ging es mit dem 0:1 in die Halbzeitpause.

In der zweiten Halbzeit handelte ich nach dem Motto: "Ich saan jetzt nix meh" und überließ das Coachen Patrick "Balou" Thiel, der uns wegen einer Bänderdehnung nicht auf dem Platz unterstützen konnte.

Die Gegner waren auch in der zweiten Halbzeit optisch überlegen, und wir konnten nur selten Entlastungsangriffe starten. Bei einem davon kam Jens an der rechten Strafraumgrenze an den Ball, wurde von hinten hart angegangen, fiel, und der schiedsrichter pfiff Elfmeter.

Das meinten die gegnerischen Spieler mit nicht druckreifen Ausdrücken kommentieren zu müssen, und erst auf die Warnung des Schiedsrichters, er würde Hinausstellungen vornehmen, gaben sie Ruhe. Nachdem Balou Thiel auf den Platz gehumpelt war, um die Ehre zu haben, Marc den Ball auf den Elfmeterpunkt legen zu dürfen, und der Schiedsrichter den Ball freigegeben hatte, sprintete ein gegnerischer Spieler heran und hämmerte den Ball ins eigene Tor. Der Schiedsrichter wollte sich natürlich nicht "verarschen" lassen und erklärte das Spiel für beendet. Der Preis in Form eines Kasten Ur-Pils ging an uns.

Weitere, von der Redaktion nicht zu kommentierende Tatsachen:

Dialog zwischen dem Schiedsrichter und Balou Thiel nach dem Spiel: H.B.: "Wisse ihr, wo die härkomm sinn?" - P.T.: "Aus Friedrichsthal" - H.B.: "So hann se ach gespillt."

SZ vom Montag: Auch das Spiel der zweiten Mannschaft von Friedrichsthal war abgebrochen worden.

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