Zufriedenstellend

Bolzwies-Echo 2/95,   7.7.1995,   Artikel 2 von 12   zurück    weiter    Inhalt

Bericht über das Kleinstfeldturnier des FC Margot am 28.5.1995 in Zweibrücken.

Nach unserer unnötigen Niederlage im Freundschaftsspiel gegen die Bolzwies aus Heusweiler machten wir uns mit viel Wut im Bauch auf den Weg zum Kleinfeldturnier nach Zweibrücken. Dort erwartete uns ein Rasenplatz, der stark an den Zustand unserer Bolzwies erinnerte. Aufgrunddessen erhofften wir uns einen gewissen Heimvorteil und gingen siegessicher ins erste Match. Neben Arno K. im Tor waren Heiner, Fronk, Lemmi, Ihléé, Giga, Beate und meine Wenigkeit mit dabei. Insidern wird es sofort aufgefallen sein: Unser Spielmacher Schdolle, der an einer Leistenzerrung laborierte, fehlte im Aufgebot. Trotzdem verlief der Einstieg ins Turnier programmgemäß. Mit dem Traumergebnis von Hödde, der erst zum 2. Spiel anreisen konnte, einem 1:0, wurde der HC Made bezwungen. Das goldene Tor gelang mir nach einer herrlichen Hereingabe von Lemmi. Nachdem auch das zweite Spiel gegen die "Viel zu kleinen Biere" mit 1:0 gewonnen wurde (Torschütze war Giga mit einem Flachschuß ins rechte Eck), wartete in der dritten Vorrundenbegegnung das erste Turnier-Highlight auf uns. Unser Gegner, die WAS Werbeagentur, hatte nämlich mehrere Vereinsspieler in ihren Reihen, unter anderem den ehemaligen Bundesligaprofi Michael "Doc" Krätzer, der noch vor zwei Jahren im Fußball-Oberhaus für den 1. FC Saarbrücken stürmte und nun bei den SF Hostenbach aktiv ist. Die ehrenwerte Aufgabe, diesen Top-Stürmer auszuschalten, erhielt unser Abwehr-As Hödde H., und eines vorweg, er schlug sich wacker. Das Spiel begann überraschend, denn nicht Doc Krätzer, sondern mir gelang der erste Treffer. Nach einem herrlichen Einwurf von Sascha Berardo konnte ich den Ball per Seitfallzieher im Gehäuse des Gegners unterbringen, was mir sogar den Beifall von Doc einbrachte. Nach wenigen Minuten jedoch mußten wir den Ausgleichstreffer hinnehmen, übrigens das einzige Tor der WAS Werbeagentur, das Michael Krätzer nicht erzielte. Genau diesem gelang dann kurz vor Ende der Partie mit einem Schuß aus der Drehung der Siegestreffer. Es half kein Lamentieren, denn mit den Eisbären aus Püttlingen wartete bereits der nächste schwere Brocken auf uns. Wieder einmal überraschten diese mit einer taktischen Variante, denn Tucker machte die komplette Vorrunde als risikofreudiger Torwart mit Drang nach vorne auf sich aufmerksam. Das Spiel verlief erwartet eng und endete 1:0. Mit einem Alleingang durch die Eisbären-Hälfte gelang mir das entscheidende Tor. Ihléé kassierte den Assist, denn er hatte den Anstoß mit mir ausgeführt. Schon bei dieser Begegnung hatten wir Lemmi zu ersetzen, der sich in Richtung Dortmund zum Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach aufmachte. Somit wurde unser bereits dezimiertes Mittelfeld noch weiter geschwächt, aber gegen die Eisbären ...

Mit diesem Sieg waren wir bereits für die Zwischenrunde qualifiziert, sodaß das letzte Vorrundenspiel gegen die Hüttenklause kaum noch Bedeutung hatte. Mit einem torlosen Unentschieden verhalfen wir schließlich den "Viel zu kleinen Bieren" in die Zwischenrunde, was sich noch als Fehler herausstellen sollte.

Während wir als Gruppenzweiter hinter dem Krätzer-Team souverän weiter waren, kamen die Eisbären mit 3-7 Punkten nicht über die Vorrunde hinaus. Ebenfalls gescheitert war der FC Gag in der anderen Gruppe, eine uns bekannte Mannschaft, welche den Slogan "Fair geht vor" erfunden haben muß. Einer roten Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung im 1. Spiel folgte später der Turnierausschluß, nachdem ein Spieler der "Treuen Jungs" durch einen Betreuer des FC Gag krankenhausreif getreten worden war. Der Täter, von Bulle Berardo gnadenlos verfolgt, konnte jedoch fliehen, bevor zwei Polizeibeamte eintrafen.

Zur Zwischenrunde: Die erste der beiden Begegnungen, in der es ein Wiedersehen mit den "Viel zu kleinen Bieren" gab, endete torlos. Demnach mußte im zweiten Spiel gegen die Haie Ludweiler ein Sieg her, wenn möglich ein deutlicher. Mir gelangen zwar beide Treffer zum 2:0-Sieg, doch zuviele Torchancen blieben ungenutzt. So kam es, wie es kommen mußte. Die "Viel zu kleinen Biere" erreichten nach einem 4:2- Erfolg gegen das Team aus Ludweiler aufgrund der mehr geschossenen Tore das Finale, welches gegen die Krätzer-Truppe verloren ging.

Uns blieb das Spiel um Platz 3 gegen den FC Sao Pauli, das im Neunmeterschießen entschieden werden mußte (Stand nach der regulären Spielzeit: 0:0). Bei uns trafen Ihléé, Hödde und ich, während Fronk und Sascha scheiterten. Die Sache schien gegessen, doch auch Arno konnte zweimal parieren. Das Nervenspiel ging in die Verlängerung. Ihléé durfte noch zweimal, Sascha, Hödde und ich noch einmal ran. Alle verwandelten, ehe Arno den Sack zu machte.

Ein Pokal sowie ein 15-Liter-Faß waren uns. Obwohl wir eigentlich eine Revanche im Endspiel gegen Doc Krätzer angestrebt hatten, konnten wir mit dem dritten Platz im Gepäck zufrieden die Heimreise antreten.

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