Bolzwies-Echo 2/95, 7.7.1995, Artikel 5 von 12 zurück weiter Inhalt
20.5.1995: SOTEC gegen Commerzbank Saarbrücken in Neunkirchen. Von Andreas Kläser.
Es sollte das Spiel des Jahres werden. Ein paar tausend Zuschauer würden uns sehen, so hatte ich mir das ausgerechnet, denn dieses Spiel fand im Neunkircher Ellenfeldstadion statt, und im Anschluß daran sollte das Spiel der Neunkircher Borussia gegen den FC Hauenstein stattfinden. Was ich nicht bedacht hatte, war, daß wir schon zwei Stunden früher anfingen (wer ist denn dann schon im Stadion), und daß wir damit auch schon 45 Minuten früher fertig waren. Damit sahen unser Spiel zu Beginn 12, am Ende etwa 25 Zuschauer. Trotzdem waren wir nicht weniger motiviert, denn der Rasen und das Wetter waren - für unsere Verhältnisse - einfach ein Traum. Da macht es Spaß, drauf zu spielen. Und das sah man unserer Mannschaft an. Es spielten von der Bolzwies Arno, Hödde, Schdolle, Flemming, Giga und Balou. Von der Bank waren dabei: Klaus Welsch, Dieter Hombrecher, Bernhard Bach, Uwe Schmadl und Rolf Zimmermann. Die erste Halbzeit gestalteten wir ausgeglichen, aber wir gerieten mit 0:1 in Rückstand: Hödde griff einen Gegner an der Außenlinie nicht an, der konnte flanken, Klaus vernachlässigte die Deckung seines Gegenspielers für einen kurzen Augenblick, sodaß dieser in die Flanke hineinlaufen konnte, und Arno zeigte bei dem verlängerten Ball keine Reaktion. Trotzdem waren wir guten Mutes, die Taktik für die zweite Halbzeit hieß: Mehr miteinander spielen, mehr über außen kommen. Und sie ging schief. Zunächst jedenfalls. Da hatte nämlich ein Gegner unsere Abwehr über links überlaufen, dann die Flanke auf den langen Pfosten gehoben, und dort stand ein weiterer Sotec'ler und nickte zum 0:2 ein. Und immer noch gaben wir nicht auf. Wir spielten weiter, kombinierten weiter, aber wir scheiterten immer wieder am sehr starken gegnerischen Torwart. Bis dann Marc im Strafraum festgehalten wurde und der Schiedsrichter auf Strafstoß entschied. Hödde verwandelte in seine Lieblingsecke, die wir hier aber aus verständlichen Gründen nicht nennen wollen. Da waren noch etwa 15 Minuten zu spielen. Und weiter ging es mit unserem Powerplay. Die Gegner waren jetzt platt, sie bekamen kaum noch die Bälle hinten raus. Und irgendwann konnte Schdolle sich halblinks durchsetzen, scheiterte zunächst wieder am Torwart, doch der Nachschuß saß. Das war der vielumjubelte Ausgleich vier Minuten vor Schluß. Noch größer war der Jubel, als sich in der letzten Minute Balou den Ball erkämpfte, auf Flemming paßte, dieser einen Gegner aussteigen ließ, in die Mitte paßte und Uwe Schmadl den Siegtreffer markierte.
Leider war ich an diesem Tag mit dem Auto da, denn sonst hätte ich bestimmt ebensoviele Bier getrunken wie die Herren Giga, Balou und Schdolle, welche sich nachher in vielen Disziplinen besonders hervortaten. Nicht nur den lautesten Fanclub im Stadion stellten die drei, sondern sie sangen auch die besten Schlumpflieder. Die anderen, die nicht soviel tranken, gönnten sich im VIP-Raum einige Wiener, denn dort war an diesem Tag der Eintritt für alle Spieler der Commerzbank frei.
Das Spiel Neunkirchen gegen Hauenstein endete 1:1.
29.5.1995: Commerzbank gegen Oberfinanzdirektion (OFD). Von Andreas Kläser.
Dieses Spiel, bei dem wegen des gleichzeitig stattfindenden Freundschaftsspieles gegen die Freizeitkicker keine Bolzwies-Spieler mitwirkten, endete 9:1 für die Commerzbank.
9.6.1995: AH Hassel gegen Commerzbank Saarbrücken in Hassel. Von Andreas Kläser.
Eigentlich sollten ja nur echte Banker bei der Commerzbank spielen, aber davon gibt es nicht mehr so viele aktive, und daher mußten von der Bolzwies doch wieder Arno (als rechter Verteidiger) und Hödde (als Mittelfeldmotor) mitwirken. Beide machten ihre Sache gut, und am Ende stand ein für die Gegner sehr schmeichelhafter 2:0-Erfolg. Beide Tore fielen in der 1. Halbzeit.
12.6.1995: Kaufhof gegen Commerzbank Saarbrücken in Güdingen. Von Andreas Kläser.
Eine Anreise ohne Probleme. Arno, Ihléé, Balou, Flemming und Hödde an Bord. Pünktlich in Güdingen, das Wetter schön, der Platz okay. Die besten Voraussetzungen für ein gutes Fußballspiel. Und das wurde es dann. Gerd Delles war im Tor, dafür durfte ich wieder als rechter Verteidiger ran. Zwar hatte ich einige technische Probleme, aber in der Absprache mit dem erfahrenen Libero Dieter Hombrecher, meinem Gegenüber auf der linken Seite, Bernhard Bach und dem Vorstopper mit Offensivdrang, Hödde H. klappte alles prima. Im Mittelfeld gab Dirk "Hildegard" Hombrecher den Ton an, ihm assistierten Ihléé links, Stefan Welsch zentral und Rolf Zimmermann als verkappter Rechtsaußen. Im Sturm wirbelten Balou und vor allem Flemming.
Fünf Minuten brauchten wir, um ins Spiel zu kommen, dann lief es. Die Gegner bekamen kaum einen Stich, und zur Pause führten wir mehr als verdient mit 1:0. Ihléé hatte halblinks einem Gegner den Ball abgejagt, ihn Flemming in den Lauf gelegt, und der konnte zum 1:0 versenken.
Ich hatte einen sehr geruhsamen Abend, denn die Bezeichnung "faul" wäre für meinen Gegenspieler noch ein Kompliment gewesen. Ich jedenfalls rückte nicht von seiner Stelle, und so hatte er nur eimal eine Chance, als ich ein Luftloch trat. Doch Dieter Hombrecher hatte aufgepaßt. Auf der anderen Seite standen Bernhard Bach und Hödde bombensicher, und auch Rolf deckte in der ersten Halbzeit so gut, daß sein Gegenspieler sich in der Halbzeit beim Trainer beklagte: "Das gibts doch nicht. Die spinnen doch, die spielen voll Manndeckung."
Mehr Freiheiten hatten da unsere Stürmer, und die wurden auch genutzt. Zunächst schenkte ein gegnerischer Abwehrspieler Flemming den Ball (das Wort "vertändeln" paßt hier ganz gut), und der nahm die Einladung an und markierte das 2:0. Kurz darauf konnte Ihléé nach einem Eckball zum 3:0 abstauben, ehe Flemming nach schöner Vorarbeit von Dirk Hombrecher den 4:0-Endstand besorgte.
Für unseren Sieg erhielten wir eine Riesenwurst, über die wir uns nach dem Spiel sofort hermachten. Hödde kam dabei zur zweifelhaften Ehre, als Wurstdieb geoutet zu werden. Wir wären gerne noch länger geblieben, um noch ein paar Scherze von Bernd Steininger mitzubekommen, aber der nächste Termin wartete schon auf uns.
26.6.1995: FC Edna gegen Commerzbank Saarbrücken in Güdingen. Von Andreas Kläser.
Es war heiß an diesem Tag, und im Nachhinein muß man vermuten, daß es für die Defensivabteilung der Commerzbank etwas zu heiß war. Libero Armin war mit dem Dirigieren seiner Mitspieler überfordert, Bernhard Bach und Klaus Welsch leisteten sich einige unnötige Lapsi, die auch prompt zu Gegentoren führten, der sonst so souveräne Thomas H. wirkte an diesem Tag lustlos und übermüdet gegen den schnellen Torjäger von FC Edna, und obwohl er an keinem Gegentor direkt Schuld war, kann man sagen, daß Torhüter Arno K. mit fünf Gegentreffern bei sechs Torchancen der Gegner auch nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Das Mittelfeld ließ sich sehr selten hinten blicken, höchstens der Sturm erreichte noch annähernd Normalform. So unterlag die Commerzbank an diesem Tag mit 2:5 einem FC Edna, der zwar nicht besser war, die Fehler aber besser auszunutzen verstand. Bezeichnend auch die Torfolge: 0:1 - Halbzeit - 0:2 - 1:2 Marc Paulus (Alleingang) - 2:2 Rolf Zimmermann (nach Gewühl im Strafraum) - dann eine rote Karte für den Güdinger Stürmer Oliver, und dann in Überzahl drei Gegentore für die Commerzbank: 2:5.
Da wir alle sicher waren, daß diese Niederlage nur ein Ausrutscher war, und daß das nächste Spiel wieder besser werden würde, hatten wir das 2:5 schnell abgehakt und konnten trotzdem das obligatorische "Bier danach" genießen.
Es bleibt noch zu erwähnen, daß Oliver Götze seinen Einstand im Commerzbank-Team feierte, er spielte rechtes Mittelfeld und erhielt die Echo-Note 4.
Außer den im Bericht erwähnten 8 Spielern wirkten noch Balou Thiel, Michael Ihl und Mittelfeldmotor Uwe - wie Libero Armin aus Heinitz bei Neunkirchen stammend - mit.
26.6.1995: Westfalia gegen Commerzbank Saarbrücken in Hanweiler. Von Marc Paulus.
Nach der ersten Saisonnierderlage gegen den FC Edna letzte Woche stand fürs Spiel gegen die Westfalia Wiedergutmachung auf dem Programm.
Da die Commerzbank in den letzten Jahren immer recht gut gegen diesen Gegner ausgesehen hatte, traten zumindest die Bolzwies-Spieler gewohnt siegessicher die Reise nach Hanweiler an.
Allerdings sollten dieses Mal einige bekannte Gesichter fehlen. Unser etatmäßiger Torhüter Arno K. reihte sich nämlich am Vortag beim Pokalspiel in die lange Verletztenliste des FCB ein und mußte ebenso wie Schdolle, Ihléé, Fronk und Giga passen. Da zu allem Überfluß auch noch Ersatzkeeper Gerd Delles nicht antreten konnte, stand Klaus "Berlusconi" Welsch vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Die Suche nach einem Torwart begann. Schließlich war es Klaus selbst, der sich das Trikot mit der Nr. 1 überzog und folgende Elf ins Rennen schickte: Wie erwähnt Klaus im Tor, Bernhard, Armin, Uwe, Rolf und Bernd von den Bänkern sowie die Bolzwies-Recken Balou, Hödde, Flemming, Psycho und Heiner, der in der heutigen Partie seinen Einstand bei der CCB gab. Eines vorweg: "Katze" Welsch hielt bravourös.
Zum Spiel: Der Start verlief programmgemäß. Schon nach einer Viertelstunde führte das Commerzbank-Team mit 2:0, wobei ich mich beide Male in die Torschützenliste eintragen konnte. Die Vorlagen kamen übrigens von Bernd bzw, Rolf. Mit zunehmender Spieldauer kam die Mannschaft des FC Westfalia jedoch immer besser ins Spiel und erzielte kurz vor dem Seitenwechsel den verdienten 2:1- Anschlußtreffer.
Auch im zweiten Spielabschnitt kamen wir besser aus den Startlöchern. Wiederum war es mir vorbehalten, mit meinem 8. Saisontor für die Bank einen Zweitore-Abstand herzustellen. Trotz dieser scheinbar beruhigenden Führung gaben wir ähnlich wie in der ersten Spielhälfte das Heft nochmals aus der Hand. Die Westfalia, welche im Vergleich zu früheren Begegnungen ein neues Gesicht aufwies und zahlreiche laufstarke Spieler in ihren Reihen hatte, verstärkte den Druck und kam tatsächlich noch zu einem 3:3-Unentschieden. Lediglich Libero Armin und Bernhard Bach, der sich als Turm in der (Abwehr)schlacht herausstellte, war es zu verdanken, daß es nicht noch schlimmer kam.
Fazit: Ein gerechtes Ergebnis, mit dem beide Seiten zufrieden sein dürften. Somit kann die SG Bolzwies/Commerzbank eine vorläufige, recht passable Saisonbilanz von 11-3 Punkten (5 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage) aufweisen.
Abschließend möchte ich diesen Bericht dazu nutzen, Euch zum Schreiben anzuregen. Es muß ja nicht immer "Euer Flemming" bzw. "Arno" unter bzw. über den Berichten stehen.