Eine Nummer zu groß

Bolzwies-Echo 2/95,   7.7.1995,   Artikel 6 von 12   zurück    weiter    Inhalt

Bericht vom Kleinfeldturnier um den Bitburger-Cup am 22.6.1995 in Wustweiler. Von Andreas Kläser

Als eine Nummer zu groß erwiesen sich an diesem Tag zwei der drei Gegner in der Vorrunde bei diesem Mammut-Turnier um den Bitburger-Cup. Im ersten Spiel gegen die bosnische Dubica konnten wir keine einzige echte Torchance verzeichnen. Trotzdem hätte das einzige Gegentor (also das 0:1) nicht fallen müssen, denn in diesem Moment waren wir hinten irgendwie in Unterzahl. Das war schon mal ein denkbar schlechter Auftakt für den FC Bolzwies, der an diesem Tag mit folgender Aufstellung spielte: Arno, Balou, Heiner, Hödde, Schdolle, Ihléé, Flemming, Lemmi und Oliver "Psycho" Götze, der an diesem Tag sein erstes Kleinfeldturnier mit der Bolzwies bestritt.

Vor dem zweiten Spiel gegen die Eisbären errechneten sich unsere Chancen wie folgt: Wir müssen mit 4:0 Toren gewinnen, und wenn die bosn. Dubica gegen Savag K & P gewinnt, dann reicht uns im dritten Spiel ein 0:0. Und jetzt lief alles nach Plan: Ein Tor durch Lemmi nach Vorlage von Ihléé, ein Eigentor nach Flemming-Schuß, ein Siebenmeter von Hödde nach Foul an Flemming und ein Abstauber von Flemming nach Solo von Lemmi ergaben unterm Strich ein 4:0 für den FC Bolzwies. Und da die bosn. Dubica sogar ebenfalls mit 4:0 gewonnen hatte, hieß die Taktik für das letzte Spiel: 15 Minuten Catenaccio.

Sowas kann gutgehen, muß aber nicht. In diesem Falle ging es nicht gut: Nach etwa fünf Minuten wollte Schdolle den Ball aus dem Strafraum wegdreschen, schoß aber Balou an, der Ball prallte zu einem Gegenspieler, der völlig frei einschieben konnte. Nun mußten wir doch etwas offensiver werden, aber der Gegner ließ das nicht so ohne weiteres zu. Wir mußten also zu einem anderen Mittel greifen: Arno fängt eine Flanke ab, Abstoß auf Schdolle, der an der Mittellinie gelauert hatte, der läßt den Ball in den Lauf von Flemming tropfen, und der geht ab mit dem Ball am Fuß in Richtung Tor, und er trifft zum vielumjubelten Ausgleich.

Aber der Gegner war zu stark an diesem Tag. In den verbleibenden sieben Minuten hatten wir noch so ungefähr zweimal den Ball, ansonsten waren wir immer damit beschäftigt, dem Gegner hinterherzulaufen. Und getreu dem Motto: Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht hieß es diesmal: Die Gegner bedrängen solange unser Tor bis es fällt. Natürlich war das Tor so nicht geplant, denn wenn der Schütze dahin geschossen hätte, wohin er gewollt hatte, dann hätte ich den Ball sicher gehabt. So aber rutschte er ihm über den Spann und flog an einem verdutzten Arno und einem nicht minder überraschten Ihléé vorbei ins andere Eck. Vielleicht ist es so, daß nur solche "Krüppel-Tore" fallen können, wenn eine Mannschaft hintendrin steht, aber vom Glück verlassen fühlten wir uns in diesem Augenblick schon.

Das Verdauen der Niederlage und des Ausscheidens und das Erreichen einer fast so guten Stimmung wie vor dem Turnier dauerte bis zur Ankunft im Clubheim, wo das Spiel bei Cola und Bier nochmal detailliert analysiert wurde.

Dieses frühe Ausscheiden warf uns in der ewigen Tabelle des Bitburger-Cups weit zurück, den dritten Platz von vor dem Turnier haben wir mit Sicherheit nicht verteidigt.

Bolzwies-Echo 2/95,   7.7.1995,   Artikel 6 von 12   zurück    weiter    Inhalt