Ein Triumph

Bolzwies-Echo 2/95,   7.7.1995,   Artikel 7 von 12   zurück    weiter    Inhalt

Bericht vom Kleinfeldturnier der Freizeit-Kicker Püttlingen am 24.6.1995 auf der Ritterstraße. Von Andreas Kläser

Mindestens genauso schön wie das Gewinnen selbst ist das Lob, das man anschließend von den verschiedensten Seiten zu hören bekommt. Wenn man am Tag danach solche Sätze zu hören bekommt: "Das war schon stark, wie ihr den Fuhrpark auseinandergenommen habt", dann geht das runter wie Öl. Doch bis es soweit ist, ist es oft ein weiter Weg.

Unser Weg führte über fünf Spiele: In der Vorrunde die erste Begegnung gegen Dynamo Felsenkeller. Wir hatten uns alle richtig warm gemacht und uns geschworen, den Beginn des Spieles nicht zu verschlafen, sondern gleich richtig zur Sache zu gehen. Das war nämlich im ersten Spiel in Wustweiler nicht so gewesen. Diesmal aber klappte es. Schon sehr früh erzielten wir das 1:0, Lemmi hatte einen Paß auf Flemming geschlagen, der nahm den Ball mit dem Rücken zum Tor an, mußte dann noch ein, zwei Gegenspieler aussteigen lassen und schoß schließlich aus der Drehung dem Torwart durch die Beine das 1:0. Trotz vieler weiterer hochkarätiger Chancen unsererseits blieb es bis zum Schluß bei diesem Ergebnis. Vor allem Lemmi hatte in diesem Spiel wohl ein Zielwasserdefizit zu beklagen.

Der zweite Gegner hieß St. Eligius. Es war ein sehr zerfahrenes Spiel mit wenigen Torraumszenen und einem gerechten 0:0 am Ende. Aber mit diesen 3:1 Punkten und einem noch ausstehenden Spiel gegen die Teestube Saarbrücken, die bis dahin noch keinen Punkt eingefahren hatte, schienen wir schon so gut wie qualifiziert zu sein.

Schließlich wurden wir nach dem 3:1 gegen die Teestube (Flemming (Ihléé), Lemmi (Ihléé) und Hödde (Alleingang)) sogar Gruppenerster und durften im Halbfinale gegen den Zweiten aus der anderen Gruppe antreten.

Dabei handelte es sich um keinen anderen als den frischgebackenen Stadtmeister Grün-Weiß Borussia Püttlingen. Diesen Titel hatten sie bei einem Turnier errungen, bei dem wir nicht teilgenommen hatten, und nun wollten wir doch zeigen, wer der wahre Stadtmeister ist.

Aber so klar überlegen waren wir eigentlich nicht. Und deshalb mußten wir das Tor von Wustweiler ein zweites Mal schießen: Arno fängt eine Flanke ab, Abstoß auf Schdolle, der an der Mittellinie gelauert hatte, der läßt den Ball in den Lauf von Lemmi tropfen, und der geht ab mit dem Ball am Fuß in Richtung Tor, und er trifft zur vielumjubelten Führung. Grün-Weiß Borussia antwortete mit wütenden Attacken, aber unsere Abwehr hielt stand. In der Schlußminute machte Flemming mit einem Konter dann alles klar, 2:0.

Das war die Pflicht, es folgte die Kür. Bis dahin hätten wir die Gegner sowieso alle als schlagbar eingeschätzt, aber vor dem Finale gegen den FC Fuhrpark aus Völklingen waren wir uns da nicht ganz so sicher. Denn schließlich hatten sie - glaube ich - vier aktive Spieler von Röchling Völklingen in ihren Reihen, darunter den Landesliga-Torschützenkönig. Doch der ging leer aus, dafür sorgten Schdolle und ich ( , während Hödde dessen Sturmpartner Leismann zur Wirkungslosigkeit degradierte.

Weiter vorne wurden die Völklinger dermaßen schwindlig gespielt, daß ihnen Hören und Sehen verging. Das 3:0 für uns war am Ende doch hochverdient. Großen Anteil daran hatte Flemming, der seine Rolle als stürmender Libero perfekt ausfüllte: Zwei Vorstöße, zwei Tore. Den dritten Treffer besorgte Hödde.

Nach so einem Spiel schmeckte der von Herrn Lehmann gestiftete Meter Colabier noch besser. Auch die Feier unter der Dusche mit einer Magnum-Flasche Napoleon-Sekt, der traditionellen Turniersieg-Polonäse (die eine nackte Tatsache darstellt) und dem anschließenden Kehlenspülen im Clubheim und auf dem Stadtfest in Neunkirchen kann man als Höhepunkt in der Vereinsgeschichte bezeichnen.

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