Gesät

Bolzwies-Echo 2/96,   1.6.1996,   Artikel 11 von 12   zurück    weiter    Inhalt

Bericht über die Gras-Sä-Aktion des FC Bolzwies im Mai 1996. Von Andreas Kläser.

Es dauerte lange, aber schließlich haben wir es dann doch geschafft: Der Samen ist im Boden, nun überlassen wir es der Natur, die Bolzwies wieder etwas ansehnlicher - sprich: grüner zu machen. Ein gutes Stück Arbeit liegt hinter uns:

Als Vorbereitung zum Säen mußten wir Samen kaufen, Hacken ausleihen, Schuhe mit Brettern bauen und Bier besorgen. Am 5. Mai trafen wir uns dann zum Säen auf der Bolzwies, und obwohl jeder Bescheid wußte, waren nur Arno, Hödde, Schdolle, Lemmi, Ihléé, Fronk, Oli und Thorsten Ihl da. Der Rest war aus mehr oder weniger fadenscheinigen Gründen nicht erschienen. Wider erwarten erwies sich die Bolzwies doch als recht hart. Das stellten wir sogleich fest, als wir mit den Hacken den Boden gar nicht gut auflockern konnten. Ihléé wußte es natürlich besser, und mit den Worten "So geht das" hackte er auf eine besonders harte Stelle, was zur Folge hatte, daß die zugegebenermaßen schon etwas morsche Hacke entzwei brach. Das entmutigte uns aber nicht, wir machten weiter, Lemmi hackte Muster in den Strafraum, ich grenzte den Säbereich ab, und der Rest wühlte sich ebenfalls munter durch den Strafraum. Jeder war voll bei der Sache, wenn wir auch einige Male diskutieren mußten, ob es denn Sinn machte, überhaupt weiterzumachen, denn es war doch ziemlich trocken. So nach 90 Minuten hatten wir dann die Flemm und bolzten eine Runde. Zunächst gefiel das nicht jedem, denn wir waren ja nur 8, aber als wir dann die Regeln etwas geändert hatten (Lemmi führte Minustore für unerlaubte Weitschüsse ein), machte es doch jedem Spaß. Dann mußte Hödde heim, weil er kurz vor einer Klausur stand, und wir anderen entschlossen uns, doch noch den Rest des Säbereiches wenigstens umzugraben, damit bei einem eventuellen Regen das Wasser besser einsickern konnte. Gesagt - getan, so gegen sieben fuhren wir nach getaner Arbeit mit Blasen an den Händen und Schmerzen im Rücken nach Hause.

Wir wollten also warten, bis es regnete, doch das dauerte. Erst knapp zwei Wochen danach war es soweit, Säen zweiter Teil. Ich konnte eine Walze und ein Rasensägerät organisieren, und Schdolle brachte eine Heckenschere mit, mit dem wir (oder besser Ewald, der Schrecken aller Wälder) den mittlerweile schon fast undurchdringlichen Hecken zu Leibe rückten. Er schoß dabei wohl etwas übers Ziel hinaus, denn wo früher Bäume, Hecken und Sträucher den Platzrand säumten, ragen jetzt nur noch ein paar kahle Stämme aus dem Boden, von denen man nur noch annehmen kann, daß sie früher mal Tannen waren.

Das Säen klappte hervorragend, die Arbeitsgruppe bestand diesmal aus Arno, Schdolle, Fronk, Ihléé, Ewald und Giga. Auch Marc war anwesend.

Wir lockerten also noch einmal den Platz, verteilten den Samen, gruben ihn etwas ein und walzten alles platt. Das war bei weitem nicht so anstrengend wie zwei Wochen vorher, denn der Boden war jetzt weich. Wir bolzten dann noch etwas, bewunderten noch einmal unser Werk, Giga stellte gigantische Vogelscheuchen-Holzstückchen mit Alufolie auf, und dann blieb uns nichts anderes als zu sagen "Tschüß, liebe Samen, nun wachst mal schön!"

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